Talis 2025
16 Bühnenbilder und Kulissen zu entwerfen, die kreativ, funktional und sicher, aber auch schnell und günstig realisierbar sind. Das setzt zusätzliche Kenntnisse der Showbranche, Materialkun- de und Statik voraus. Gleiches gilt für diejenigen, die für große Veranstaltungen, Festivals und Messen temporäre Bauten, Tri- bünen, Pavillons und Messestände entwerfen, um die Themen, Produkte und Dienstleistungen der jeweiligen Kunden optimal zu präsentieren. Nützliche Berater und Vermittler Ist das alles zu bunt und schillernd, dann haben Architekten und Bauingenieure auch die Möglichkeit, ihr gesammeltes Wis- sen im Bereich des Versicherungswesens und der Immobilien- wirtschaft sinnvoll einzusetzen: Die Versicherungsunterneh- men benötigen die Kenntnisse von Architekten zum Beispiel als Gutachter in Schadensfällen, bei der Entwicklung von Versiche- rungsprodukten für die Branche sowie für die Risiko- und Bau- werksbewertung. Bei Immobilienunternehmen sind Architek- ten und Bauingenieure zunehmend in der Beratung tätig. Wer redegewandt ist und es versteht, die Vorzüge eines Objektes auf den Punkt zu bringen sowie denWert und die Beschaffenheit re- alistisch einzuschätzen, und gegebenenfalls auch Maßnahmen für eine nachhaltige und energieeffiziente Sanierung benennen kann, macht sich schnell unersetzlich. Als kompetente Berater werden Bauingenieure aber auch im Segment Facility Manage- ment, Werksplanung und technische Infrastruktur gesucht. Da- rüber hinaus können sie als Vertriebsingenieure für Baumateri- allieferanten oder im Baustoffhandel tätig werden. Doch lieber klassisch starten? So vielseitig die Arbeitsfelder für junge Architekten und Bauingenieure sein können, es setzt voraus, dass man genau über seine eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten Bescheid weiß, und erfordert Mut, einen ungewöhnlichen Weg einzu- schlagen. Daher wählen die meisten Absolventen ein klassi- sches Architektur- bzw. Bauingenieurbüro aus, um erste Be- rufserfahrungen zu sammeln. Hier können sie an Projekten mitwirken, Entwürfe erstellen, Bauanträge bearbeiten oder technische Zeichnungen anfertigen. Gemäß Jobportalen wie Stepstone und Jobtensor liegen die Einstiegsgehälter von Ar- chitekten bei 29.000 bis 54.000 Euro brutto pro Jahr sowie bei Bauingenieuren zwischen 41.500 und 59.100 Euro brutto pro Jahr, wobei in Großstädten wie München, Stuttgart und Frank- furt die höchsten Gehälter bezahlt werden. Wer also räumlich ungebunden ist und sich deutschlandweit nach einem geeig- neten Büro umsehen möchte, sollte dies neben der Größe des Büros und dem damit verbundenen Arbeitsgebiet im Blick be- halten. Soll die praktische Umsetzung von Projekten im Vorder- grund stehen, findet man bei Bauunternehmen eine Anstel- lung. Unabhängig davon, ob man als Planer im Büro oder auf der Baustelle arbeitet, muss man sich mit Vorschriften, Gesetzen und Normen auskennen. Darüber hinaus ist neben Organisationstalent die Fähigkeit gefragt, mit einer Fülle von Informationen umgehen zu können, ohne den Überblick zu verlieren. Schließlich setzt eine gute Planung voraus, dass alle Baubereiche bis ins Detail durchdacht sind: Handwer- Arbeitsfelder für Architekten und Bauingenieure ALLES AUF ANFANG Kurzvita Steffen Opitz Steffen Opitz leitet die Geschäftsstelle der Deutschen Verkehrs- wissenschaftlichen Gesellschaft e. V. (DVWG) in Berlin und ist Dozent für Struktur, Stellung und Aufgaben der Öffentlichen Verwaltung sowie Organisationslehre an der Brandenburgischen Kommunalakademie. Der Politikwissenschaftler mit einemMas- terabschluss der Universität Wien beschäftigt sich unter ande- rem mit Geschlechtergerechtigkeit, digitalen Öffentlichkeiten sowie Fragen der Mobilität und Verkehrspolitik. Neben seinem beruflichen Engagement setzt sich der gebürtige Potsdamer für eine nachhaltige und gerechte Mobilität in verschiedenen Gremi- en und Ausschüssen ein.
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