Talis 2025
17 ker-Dienstleistungen, Produkte und Preise müssen verglichen werden, um für die Bauherrschaft – ganz gleich, ob Privatper- son oder öffentliche Hand – eine wirtschaftliche und nach- haltige Lösung zu finden. Darüber hinaus sind gute Kommu- nikationsfähigkeiten und Verhandlungsgeschick wichtig, um Ausschreibungen bzw. Gespräche mit den einzelnen am Bau Beteiligten zu führen. Im öffentlichen Sektor können junge Architekten und Bauingenieure bei der strategischen Entwicklung und Gestal- tung von Städten und Gemeinden mitwirken und nachhaltige Infrastrukturprojekte ausarbeiten. Wer dagegen im Bauamt oder bei der Behörde tätig wird, plant, genehmigt und über- wacht öffentliche Bauvorhaben wie Schulen, Krankenhäuser, Verwaltungsgebäude, Verkehrsanlagen und Versorgungsinfra- strukturen. Dabei kommt dem Ausbau und der Sanierung von Verkehrswegen, Wasser- und Abfallwirtschaftsanlagen sowie der Umsetzung von Klimaanpassungsstrategien immer größe- re Bedeutung zu. „Ein besonders relevantes Feld liegt an der Schnittstelle zwischen Stadtentwicklung und moderner Mo- bilität. Kommunale Verkehrsplanung, Infrastrukturprojekte, Mobilitätsmanagement sowie die Entwicklung klimafreundli- cher Stadtquartiere bieten vielfältige Beschäftigungsmöglich- keiten – sowohl in öffentlichen Einrichtungen wie Stadtver- waltungen, Verkehrsunternehmen und Landesbehörden als auch in der Privatwirtschaft, etwa bei Planungsbüros, Projekt- entwicklern oder innovativen Mobilitätsdienstleistern“, sagt Steffen Opitz, Leiter der Hauptgeschäftsstelle der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (DVWG). Er betont, dass sie aktuell vielerorts Kapazitätsengpässe – personell wie planerisch – beobachten, die eine konsequent nachhaltige und moderne Mobilitätswende behindern. „Umso mehr brauchen wir kluge Köpfe, die mit Ideenreichtum, Weitblick und fachli- cher Qualifikation den Wandel mitgestalten. Menschen, die Visionen nicht nur träumen, sondern sie mit technischem Know-how und gesellschaftlichem Verständnis realisieren“, bekräftigt Steffen Opitz. Gerade im Zuge der Klimaveränderun- gen spielt der Wasserbau eine zunehmend wichtigere Rolle. Es werden Nachwuchskräfte mit Spezialwissen benötigt, die sich mit Hochwasserschutz, Kanal- und Schleusenbauten befassen, aber auch um die Trinkwasserversorgung kümmern. Ein weiteres spannendes Feld ist die Denkmalpflege. Hier müssen Architekten und Bauingenieure nicht nur die jeweiligen Auflagen hinsichtlich Bestands- und Brandschutz, Abständen sowie vielen weiteren Spezialdisziplinen kennen. Sie haben zu- dem die Aufgabe, die Originalität der Architektur im Einklang mit den Auflagen und dem sich im Laufe der Zeit verändernden Stadtbild zu wahren. Das erfordert neben den fachlichen und historischen Kompetenzen viel Fingerspitzengefühl, Verhand- lungsgeschick und oftmals auch kreative Ansätze, um für alle Beteiligten eine zufriedenstellende Lösung zu finden. Wer bereits während seines Studiums als wissenschaftli- cher Mitarbeiter gearbeitet hat, hegt vielleicht den Wunsch, tiefer in die Materie einzutauchen, an der Hochschule zu blei- ben und in der Forschung und Lehre aktiv zu werden. Auch das ist ein Arbeitsfeld, in dem engagierte Nachwuchskräfte tätig werden können. Arbeitsfelder für Architekten und Bauingenieure ALLES AUF ANFANG Generalistische oder spezialisierte Ausrichtung des Büros generalistisch ausgerichtet auf bestimmte Tätigkeiten oder Bauphasen spezialisiert 64 % 22 % 18 % 15 % 62 % 23 % 17 % 16 % auf bestimmte Gebäudetypen spezialisiert auf bestimmte Bauherrentypen spezialisiert Quelle: Reiß & Hommerich, BAK (2023) / Grafik: jamVerlag 2023 2021 Basis: selbstständig tätige Kammermitglieder
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