Talis 2025
46 ge beträgt das durchschnittliche Jahresbruttoeinkommen von Architekten beim Berufseinstieg 38.800 Euro. Absolventa, eine andere Onlineplattform, beziffert das durchschnittliche Brut- to-Einstiegsgehalt auf monatlich 3.437 Euro, das entspricht einem Jahresgehalt (12 Monate) von 41.244 Euro brutto. Laut Stepstone (siehe Grafik Seite 44) liegt das Einstiegsgehalt bei 39.000 Euro. Neben der gewählten Spezialisierung und dem immer noch bestehenden Gender Pay Gap gibt es weitere Kri- terien, die Einfluss haben auf die Verdienstchancen: Die Größe und Art des Arbeitgebers, das Bundesland und der Studienab- schluss sowie die Bildungsinstitution, an der man ihn erwor- ben hat, machen teilweise einen deutlichen Unterschied. So verdient man in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen am meisten, in östlichen Bundesländern eher weniger als im Bun- desdurchschnitt. Bauingenieure werden in der Regel um einiges besser be- zahlt, auch bereits unmittelbar nach Studiumsabschluss: Ab- solventa nennt für Berufsanfänger durchschnittlich 4.010 Euro als Brutto-Monatsgehalt, das wären jährlich 48.120 Euro. Die Zahl möglicher Spezialisierungen ist breit gefächert, entspre- chend breit auch die Spanne möglicher Gehälter. Doch egal welche Branche: Ergänzend zum Gehalt werben Unternehmen zunehmend mit weiteren Leistungen wie leistungs- oder um- satzabhängigen Bonuszahlungen, Mitarbeiterbeteiligungen oder Firmenrenten. Und auch nicht-materielle Pluspunkte wie Kinderbetreuung, Sportangebote, Job-Fahrräder oder die ÖPNV-Jahreskarte auf Firmenkosten stellen Arbeitgeber als Anreize in Aussicht. Zusatzvereinbarungen aushandeln „Wichtig ist, nicht zu stark auf das Gehalt zu schauen, auch wenn das schon ein Aspekt ist“, rät BAK-Experte Steden. In der Berufspolitischen Befragung der Bundesarchitektenkammer imvergangenen Jahr habe sich gezeigt, dass junge Berufsanfän- ger in erster Linie „weiche“ Kriterien bei der Beurteilung ihres Arbeitsplatzes wertschätzen: Eine sinnvolle Tätigkeit, ein net- tes Team und ein vielfältiges Aufgabenspektrum rangieren mit Abstand auf den Plätzen eins bis drei. Erst an vierter Stelle folgt der Aspekt „angemessenes Gehalt“. Letztlich aber muss jeder für sich persönlich abwägen, wel- che Kriterien er bei seiner Entscheidung für oder gegen ein Jobangebot wie stark gewichtet. Denn es gibt immer Verhand- lungsspielräume, selbst wenn das Einstiegsgehalt zu niedrig erscheint, einen aber dennoch das Umfeld und die Aufgaben- stellung reizt und man gerne zusagen möchte. Dann kann man laut IQB-Fachfrau Birgit Klaus zum Beispiel versuchen, eine vomUnternehmen finanzierteWeiterbildung als „Goodie“ aus- zuhandeln, die Vereinbarung über eine Gehaltssteigerung nach erfolgreich absolvierter Probezeit zu treffen oder eine verrin- gerte monatliche Arbeitszeit zu erreichen. BAK-Mann Steden plädiert grundsätzlich dafür, schon bei der ersten Stellenzusa- ge langfristig zu denken: „Man sollte den Fokus vor allem auf die Entwicklungsmöglichkeiten legen. Schließlich wird in den ersten Jahren die Basis für das gesamte spätere Berufsleben gelegt.“ uv Höhe des durchschnittlichen Bruttomonatsverdienstes von Vollzeit-Arbeitnehmern in der Branche „Architektur- und Ingenieurbüros“ in Deutschland von 2015 bis 2023 nach Geschlecht 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 3.488 € 3.589 € 3.737 € 3.969 € 3.976 € 3.888 € 4.090 € 4.206 € 4.315 € 4.580 € 4.744 € 4.939 € 5.257 € 5.105 € 4.961 € 5.121 € 5.479€ 5.640€ Quelle: Statistisches Bundesamt / Grafik: jamVerlag Die Statistik zeigt den durchschnittlichen Bruttomonatsverdienst von Vollzeit-Arbeitnehmern in der Branche „Architektur- und Ingenieurbüros“ in Deutschland in den Jahren von 2015 bis 2023 nach Geschlecht. Im Jahr 2023 verdiente ein männlicher Mitarbeiter rund 6.100 Euro monatlich und damit deutlich mehr als seine weiblichen Kolleginnen. Männer Frauen gesamt 4.891 € 5.081 € 5.290 € 5.626 € 5.441 € 5.275 € 5.416 € 5.927 € 6.127 € BEWERBEN, VERHANDELN UND EINSTEIGEN Gehaltsaussichten & Verhandlungsgeschick
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