Talis 2025

51 BEWERBEN, VERHANDELN UND EINSTEIGEN Millionen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Hier su- chen Berufstätige und Unternehmen mit Ambitionen neue Jobs oder neue Kunden, werden nützliche Kontakte geknüpft, gepflegt und gefördert oder man stellt die eigene Kompetenz mit Hilfe von Expertenbeiträgen oder Kommentaren unter Beweis. Account kontinuierlich pflegen In Deutschland steht LinkedIn in Konkurrenz zum Online-Businessnetzwerk Xing, wobei laut einer Umfrage LinkedIn et- was beliebter sein soll: Von den Befragten nutzten 15 Prozent regelmäßig das Microsoft-Netzwerk und nur sieben Prozent die Alternative Xing. Bezogen auf die Zahl der registrierten User liegt LinkedIn mit 26 Mio. inzwischen deutlich vor Xing mit 22,5 Mio. Usern in der D-A-CH-Region Anfang 2025. Dabei ähneln sich Funktionalitäten und Anwendungsmöglichkeiten sehr: Man kann sich als Experte zu einem bestimmten Thema positi- onieren oder als idealer Kandidat für eine freie Stelle. Da beide Netzwerke als Kommunikationskanäle zu verste- hen sind und vor allem der schnelle Austausch ebenso wie der Faktor Persönlichkeit zählen, sollte man seinen Account kon- tinuierlich pflegen. Damit signalisiert man sein ausgeprägtes berufliches Engagement und kann sich als aktives, vielseitig interessiertes Nachwuchstalent positionieren. Idealerweise richte man dafür eine feste Zeit ein, empfiehlt Stefanie Wagner, Expertin für Online-Marketing (s. Interview). Logisch, dass man sich auf beiden Plattformen von der besten Seite zeigt – die ei- genen Stärken und Vorzüge im Profil authentisch darstellt, in Wording und Bildauswahl auf Niveau und Qualität achtet. Es versteht sich von selbst, dass berufliche Inhalte im Vordergrund stehen und private Aktivitäten idealerweise über einen anderen Account kommuniziert werden. Auch über eine entsprechende Festlegung der Privatsphäre-Einstellungen lassen sich persönli- che Inhalte verbergen. Begrenzte Job-Funktionalitäten Facebook, X (ehemals Twitter), Youtube und Instagram sind weitere etablierte Social-Media-Kanäle mit riesigen Reich- weiten – das weltweit größte Online-Network Facebook bei- spielsweise zählte Anfang 2025 zirka 3,1 Milliarden User. In Deutschland ist es immer noch das soziale Netzwerk mit den meisten monatlich aktiven Nutzern – bei den 30- bis 39-jäh- rigen liegt der Marktanteil bei 80 Prozent. Für die Positionie- rung als aussichtsreicher Young Professional bieten die vier genannten Plattformen teilweise nur begrenzte Funktiona- litäten. So postet man auf X kurze Textnachrichten mit ak- tuellem Bezug, kann aber auch auf Stellensuche gehen: Mit entsprechenden Suchbegriffen und Hashtags wie #Job, #Stel- lenangebot, dem #Stadtnamen und der #Berufsbezeichnung lassen sich Positionen in der gewünschten Stadt finden. You- tube dient ausschließlich der Veröffentlichung von Videos, die zum Teil aufwendig produziert werden. Auch der besondere Nutzen von Instagram liegt im Visu- ellen, weswegen es als digitaler Showroom für Menschen in Kreativberufen wie dem des Architekten durchaus seinen Reiz hat. Profile bestehen aus einzelnen Fotos, kompletten Stories oder Videos, wobei viel Wert auf Ästhetik und Inszenierung gelegt wird. Berufseinsteiger können sich hier wirkungsvoll präsentieren, auch wenn nur maximal 150 Zeichen für den begleitenden „Steckbrief“ möglich sind. Unternehmen nut- zen die Plattform häufig für ihr Personalrecruiting – eine extra „Jobs“-Funktion bietet Instagram allerdings nicht. Statt auf möglichst vielen Plattformen omnipräsent zu sein, sollte man sich nach Meinung von Fachleuten auf wenige wichtige konzentrieren – also Klasse kreieren in Form von indi- viduell angepassten regelmäßigen Beiträgen und nicht Masse. Dann fällt es einem auch leichter, seinen Auftritt auf den ver- schiedenen Kanälen einheitlich zu gestalten. uv Das Profil auf Businessplattformen

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