Talis 2025
85 Menschen sinnvoll unterstützen und entlasten können“, sagt Bianca Weber-Lewerenz, Bauingenieurin, freischaffende Bau- beraterin, Autorin und Speakerin. Für den Einsatz spräche, dass KI den am Bau Tätigen helfe, Routineaufgaben zu auto- matisieren, Prozesse zu optimieren und die Produktivität zu steigern. Sie fügt an: „Argumente dafür sind beispielsweise, dass Schäden früh erkannt werden können, keine Daten mehr verloren gehen und alle am Projekt Beteiligten in Echtzeit Zugriff auf die auf einer gemeinsam zugänglichen Plattform abgelegten Daten erhalten. Das dient wiederum der Wissens- vernetzung, der Planungssicherheit, Simulationen, dem Echt- zeit-Monitoring hin zu effizienterem Risikomanagement und der Agilität.“ Künstliche Intelligenz handhaben können „KI ist spätestens seit ChatGPT ein Thema für alle. Man hat gespürt, was möglich ist beziehungsweise wäre, und jeder experimentiert auf seine Weise damit herum“, stellt Gabrie- le Seitz fest. Sie weiß, dass Architekten hier aber auch noch detaillierte Informationen benötigen. In den Büros würden häufig Text-KI oder Text-zu-Bild-Tools für Renderings wie Mid- journey genutzt. Einige Büros seien hier schon sehr viel weiter und hätten auch eigene Prompts entwickelt oder die KI für Machbarkeitsstudien oder Flächenpotenzialanalysen antrai- niert, damit der Nutzer im Falle des letzten Beispiels nur noch eine Adresse eingeben müsse und von der KI angezeigt bekä- me, welche Baupotenziale es dort gebe und ob Photovoltaik angebracht werden könne. Deutschlandweit gibt es mittlerweile immer mehr Start- ups, die Tools beispielsweise für Wohngrundrisse oder För- dermöglichkeiten in den einzelnen Bundesländern entwickelt haben. „Das erleichtert zwar die tägliche Arbeit, allerdings ist nicht so einfach nachvollziehbar, wie KI-Anwendungen zu ih- ren Ergebnissen kommen. Man spricht hier vom sogenannten Black-Box-Effekt“, sagt Gabriele Seitz. Sie ergänzt: „Wir leben in einer neuen Welt, in der man Daten teilt, dabei aber auch Transparenz geschaffen werdenmuss. Schnell kannman durch KI auf einen riesigen Datenschatz zugreifen, aber man muss auch die eigenen Daten schützen. Daher ist es wichtig, sich detailliert mit dem Thema auseinanderzusetzen und sich kon- tinuierlich weiterzubilden.“ Das BAK-Referat Digitalisierung setzt sich daher dafür ein, dass es auf Bund- und Länderebene umfangreiche Fortbildungsmaßnahmen und Diskurse gibt. Disruption als Chance begreifen DIGITALISIERUNG & KI Einsatz Künstlicher Intelligenz: Opt-Out-Anleitung der BAK Unter dem Link www.bak.de/ki gibt es neben der Opt-Out-Anleitung auch einen Frage-Antwort-Katalog zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz, erarbeitet von der BAK-Arbeitsgruppe „Künstliche Intelligenz“ unter der Federführung der Architek- tenkammer Berlin. Darüber hinaus werden gerade Leitlinien, abgeleitet vom AI-Act der Europäischen Kommission, zur Regulierung der Künstlichen Intelligenz für den Berufsstand geschaffen.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MTU2MTgy