Talis 2025
        
 96 BIM in der Praxis DIGITALISIERUNG & KI Gemeinsame Regeln und Standards definieren Sollen die Daten unterschiedlicher Projektbeteiligter effektiv genutzt werden, müssen verschiedene Aspekte berücksich- tigt werden: Die Daten müssen so strukturiert gegliedert und maschinenlesbar aufbereitet sein, dass einzelne Elemente eindeutig identifizierbar sowie Attribute eindeutig benannt sind und Attributwerte einen eindeutigen Wertebereich auf- weisen. „Ein weiterer wichtiger Punkt in Open-BIM-Projekten ist, dass Modellgeometrien im IFC-Austauschformat gelie- fert werden, welches in Revit nicht direkt weiterbearbeitet werden kann“, sagt Lukas Jasper Kühn. Um diese Geometri- en weiterverwenden zu können, müssten sie also entweder nachgebaut oder übersetzt werden, etwa zur Koordination von Deckenspiegeln. Dieser Umstand müsse bei der Verwen- dung von Daten unterschiedlicher Projektbeteiligter stets be- achtet werden. Jenseits projektspezifischer Anpassungen, die sich aus bau- herrenseitigen Anforderungen oder planerischen Notwendig- keiten im jeweiligen Projekt ergeben, lassen sich auch einige allgemeine Handlungsfelder benennen: „An einigen Stellen ist eine noch stärkere Integration der BIM-Methode in die Planungsprozesse wünschenswert. So könnte etwa durch die Nutzung von cloudbasierten Tools die Zusammenarbeit mit weiteren Planungsbeteiligten gleichzeitig vereinfacht und in- tensiviert werden“, sagt Andreas Dieckmann. Viele Bürostan- dards entstünden zunächst durch die Erprobung in einzelnen Pilotprojekten und würden erst nach einer Evaluierung auf breiter Flur ausgerollt. Aktuell seien dies etwa die intensive- re Nutzung der BIM-Modelle auf der Baustelle, die Übergabe von BIM-Modellen in den Gebäudebetrieb und in wachsen- dem Maße auch die Erprobung von KI-Anwendungen für das Bauwesen. „Außerdem gibt es viele Erwartungen an die Softwareun- ternehmen hinsichtlich der Verbesserung der von uns ver- wendeten Softwarelösungen – etwa eine bessere Unter- stützung der von uns genutzten Modell-Austauschformate. Aus diesem Grund setzen wir auf intensiven Dialog mit den Softwarefirmen“, fügt Lukas Jasper Kühn hinzu. Bei gmp habe man schon umfangreiche Erfahrung mit komplexen BIM-Pro- jekten gesammelt, wobei jedes seine spezifischen Herausfor- derungen hatte. Als einer der größten Schalenbauten Europas ist die Alsterschwimmhalle von Horst Niessen, Rolf Störmer, Walter Neuhäusser und Jörg Schlaich als ein Wahrzeichen der Hamburger Nachkriegsmoderne entstanden. Bei der Sanierung und Erweiterung durch gmp wurden das 50-Meter-Becken, der Zehn-Meter-Sprungturm und der sogenannte „Fitness-Kubus“ an der Ostseite bis auf wenige Eingriffe erhalten. Die alte, kaum genutzte Tribüne neben dem Becken wurde abgebrochen, um Platz für ein neues, separates Sprungbecken zu schaffen.
        
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